Buenos Aires
…and we saw. Nach Monaten voller Natur und Weite nun nochmals Großstadt, Metropole mit Gewusel und und und. Buenos Aires empfängt uns mit wolkenlosen Himmel und Wärme, bzw. Hitze, die wir nach den letzten Wochen gerne annehmen. Also Flipflops raus und auf ins Getümmel. Unsere Fahrt zum AirBnB verläuft holprig, lässt uns doch der Uber im Stich, aber mit etwas Geduld kommen alle Familienmitglieder in zwei Ladungen per Taxi in unserem alten Künstlerhaus in San Telmo, einer Oase im Großstadt-Dschungel, an.
Direkt um die Ecke ist die Plaza Dorego, auf der neben einem mäßigen Essen Tangogesang und -tanz angeboten wird – sehr anmutig! Da wir nur einen vollen Tag in der Stadt eingeplant haben, buchen wir den Hop-on-hop-off-Touribus, der uns zunächst nach La Boca mit seinen bunten Häusern und dem wohl emotionalsten Stadion der Welt, La Bombonera, bringt. Hier ist – aus Braunschweiger Sicht erfreulicherweise – alles in blau und gelb gehalten, den Farben der Boca Juniors! Das Stadion steht mitten im Viertel – gelebte Fannähe.
Weiter geht’s zur zentralen Avenida Julio, einer der breitesten Straßen der Welt mit dem Wahrzeichen Buenos Aires, dem Obelisken.
Wir schlendern weiter in ein Viertel, das an die HafenCity in Hamburg oder an die Spreespeicher in Berlin erinnert. Hier lassen wir uns treiben und steuern dank Google maps „zielsicher“ ein Eiscafé an, das mit schickem Design und hervorragendem Eis aufwarten kann – das schmeckt allen.
Ture möchte gerne noch die Skulptur Florales Génerica anschauen, die er im Flyer des Touri-Busses entdeckt hat. Dabei handelt es sich um eine riesige metallene Blüte, die dem Sonnenlauf folgt und sich sogar am Abend schließt, um morgens wieder aufzugehen – sehr beeindruckend.
Abends sind wir bei der Familie von Karina und Martin zum Asado eingeladen – und das wird ein Fleisch-Fest.
Die beiden wohnen sehr schön in einem von Karina entworfenen Haus etwas außerhalb der City. Im Garten feuert Martin schon bald die Kohle im gemauerten Grill an. Bei den Fleischmengen (oben das vorher und nachher Bild) werden die Beilagen natürlich zur Nebensache, schmecken aber genauso, wie das von Martin selbstgemachte Chimichurri hervorragend. Kinder (die beiden haben zwei Söhne, 12 und 20 Jahre, sowie eine Tochter, 18 Jahre) und Erwachsene verstehen sich super und so entstehen viele schöne Gespräche im 3-Sprachen-Dreieck Spanisch-Englisch-Deutsch. Wie schön, dass aus einer Zufallsbekanntschaft (aufgrund des nicht so geplanten Krankenhausaufenthalts) in Dunedin, so ein authentischer argentinischen Abend geworden ist.
Muchissimas Gracias!
Insgesamt haben wir nur knapp 48 Stunden in der argentinischen Hauptstadt verbracht, nehmen dennoch viele schöne Erinnerungen und Erlebnisse mit, die Lust auf einen längeren Aufenthalt machen.
Iguazu
Zum Abschluss der Reise steht nochmals ein Naturhighlight an, die Iguazu-Wasserfälle im Grenzgebiet von Argentinien, Brasilien und Paraguay.
Wir gönnen uns für die letzten 4 Nächte eine schöne Unterkunft: eine eigene kleine Hütte mitten im Dschungel, allerdings mit allen Annehmlichkeiten.
Daher gilt am ersten Tag: mal nix machen und sich nur in Richtung Pool und Restaurant bewegen.
Am zweiten Tag wird es deutlich aktiver: wir fahren nach Brasilien! Diverse Empfehlungen lauteten: zunächst einen Überblick über die Fälle auf der brasilianischen Seite machen und dann auf der argentinischen Seite nah an die Fälle wandern.
Die Einreise ist extrem einfach – der Taxifahrer erledigt alle Formalien für uns und zeigt uns vor Ort, wo wir die Eintrittskarten und die Tickets für eine Bootstour bekommen. Sehr freundlich.
Aber auch die Fälle überzeugen in allen Dimensionen. Obwohl wir teilweise mit dem Anblick der Niagara Fälle groß geworden sind / bzw. groß werden, beeindrucken die Iguazu Fälle in ihrer Ausdehnung und mit der Lage mitten im Dschungel.
Zudem begegnet uns einiges an „Wildlife“.
Als Abschluss fahren wir mit einem E-Mobil durch den Wald zu einer kurzen Wanderung, die am Bootsanleger endet. Hier müssen wir uns entscheiden: wet tour oder dry tour. Wet tour!!
Wenn jemand die Tour übrigens mit Kindern unter 12 Jahren plant: dies ist nur auf der brasilianischen Seite möglich. In Argentinien gibt es nach unten und oben eine Altersbeschränkung. Zusammenfassend: volle Empfehlung für die brasilianische Seite der Fälle – auch wenn es teilweise ein ziemliches Gedränge ist…
Nach dem gelungenen ersten Tag freuen wir uns auf das argentinische Iguazu. Dafür stehen wir extra früh auf, um zeitig (wie es der lonely planet empfiehlt) in den Nationalpark zu fahren. Wie sich herausstellt, keine gute Empfehlung: Eine ausbaufähige Logistik im Park, unklare Ansagen und unheimlich viele Menschen machen wenig Lust auf mehr. Allerdings entdecken wir viel verschiedene Tiere und sehen die Fälle, als sie noch ein Fluss sind…
Nachdem wir unsere 3 geplanten Wanderungen aufgrund massiver familieninterner Kritik „boah, ich kann nicht mehr…!“ auf 2 reduzieren, erkennen wir, dass der Park ab Mittag deutlich ruhiger wird. Daher unsere Empfehlung: einfach etwas später aufschlagen, wenn die erste Besucherwelle abgeebbt ist und sich im Park verteilt hat.
Trotzdem ein guter Tag, wenn auch nicht ganz so beeindruckend wie der erste (was auch an dem Wow-Faktor beim ersten Mal liegen kann).
Unglaublich, aber hier endet diese FamilienWeltZeit. So ganz können wir es gar nicht glauben, dass die letzten drei Flüge (Iguazu – Buenos Aires – Madrid – Frankfurt) vor uns liegen.