Argentinien – Patagonien und Feuerland

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Argentinien – Patagonien und Feuerland

El Calafate
Zurück in Puerto Natales geht es per Bus nach El Calafate, unserem ersten Stopp in Argentinien. Dass Tures Ausreise aus Chile am Paso Fronterizo Dorotea (Hi Doro!!) etwas holperig ist (ihm fehlt, warum auch immer, der offizielle Einreisestempel) und dass Frank im Bus nach erfolgten Kontrolle im Grenzhäuschen nochmals namentlich ausgerufen und überprüft wird lässt unseren Puls mittlerweile unbeeindruckt. Wir kommen schließlich raus und auch nach Argentinien rein – allerdings dauern Aus- und Einreise der gesamten Bustruppe um die 1,5 Stunden, da weiß man den Schengen-Raum erst richtig zu schätzen…

Die Busfahrt bietet ziemlich viel Gegend…

In El Calafate folgen wir unserem altbewährten Motto im neuen Land, erst einmal Landeswährung zu besorgen. Daher navigieren wir unsere sehr nette Taxifahrerin zu nächsten Bank und Frank muss feststellen, dass er mit keiner Karte Geld bekommt, also zur nächsten Bank, wo es mit der gewünschten Summe auch nicht klappt, aber immerhin umgerechnet 120 Euro aus dem ATM rattern, was schlappe 11 Euro Gebühren kostet. Im weiteren Verlauf lernen wir im Gespräch mit anderen Reisenden, dass es insgesamt schwierig ist, Geld abzuheben. Daher der Tipp an alle Argentinienreisenden: entweder total old school schon in Deutschland bei der Bank Pesos besorgen oder Euro bzw. US-Dollar auf Tasche haben und vor Ort bei Western Union tauschen…

Unser Zuhause für die nächsten zwei Tage entpuppt sich als eine Mischung aus Homestay und Hostel, eine sehr interessante und mal wieder etwas gewöhnungsbedürftige Mischung aber für zwei Tage akzeptabel. El Calafate besucht man eigentlich nur aus einem Grund: dem Perito Moreno Gletscher. Aus den zahlreichen Angeboten, dorthin zu kommen, entscheiden wir uns für den Lonely Planet Tipp einer Alternativen Gletscher Tour. Alternativ ist schon das Vehikel, mit dem wir abgeholt werden – na denn mal los. 

Wir fahren abseits der Touristenströme und bekommen von unserem Guide Maria während der Fahrt und bei einer kleinen Wanderung jede Menge über Topografie, Flora und Fauna erklärt – für die Lüdden quasi Bio und Erkunde in einem.

Schließlich kommen wir zum Gletscher und der ist schon aus einiger Entfernung imposant. 

Steine-Ditschen geht immer…

Wir kommen aber noch näher ran. Zunächst geht’s mit einem Boot ziemlich dicht an die Abbruchkante. Unser Kapitän navigiert zwischen kleinen und größeren Eisbergen und die Kinder bekommen einen frisch geangeltes Stück Gletscher zum Probieren. 

Das Highlight ist das Schlendern über verzweigte Wege zu Aussichtsplattformen direkt am Gletscher. Hier knackt und knallt es immer wieder und tatsächlich sehen wir auch zwei große Abbrüche – wirklich sehr beeindruckend für alle Sinne!

Eine rundum gelungene Tour!

Abends dürfen Katinka und Frank mal wieder alleine los und genießen ein leckeres Abendessen eingerahmt von netten Gesprächen mit einem Pärchen aus der Schweiz sowie Mutter und Tochter aus Kanada.

El Chaltén
El Calafate ist das Tor zum südlichen Teil des Nationalparks Los Glaciares, El Chaltén das nördliche Pendant mit der Hauptattraktion des Fitz Roy Massivs und dem Cerro Torre. Dank guten Wetters sehen wir beides bereits auf der Hinfahrt mit dem Mietwagen.

El Chaltén ist ein sehr junger Ort, Mitte der 1980er gegründet, wohl um seitens Argentiniens Anspruch auf die Region zu haben (die Grenze beider Länder verläuft kreuz und quer durch die Gebirgsketten Patagoniens) und macht seinem Alter alle Ehre – selten haben wir einen Ort gesehen, wo das Durchschnittsalter der Besucher so niedrig ist. Aber wir haben ja zum Glück die Lüdden dabei, also passt auch bei uns der Durchschnitt 🙂

Wir können die Kinder mehr oder weniger zu einer kurzen Wanderung auf einen Aussichtspunkt überreden – allerdings erreichen wir nicht zu 5 den 2. Aussichtspunkt…

Allerdings kann man in so einer Kulisse nicht nur einfach im Ort abhängen und so beschließen wir Erwachsenen für den nächsten Tag einen frühen Aufbruch, um Mittags zurück zu sein. Das hatte in Australien schon mal ziemlich gut geklappt… Allerdings geht es Frank schon in der Nacht nicht gut (da hatte kranke Mitbewohner im letzten Hostel wohl doch seine Spuren hinterlassen), so dass Katinka am nächsten Morgen alleine loszieht. Es wird eine ziemlich lange Wanderung mit ähnlicher Ziel-Szenerie wie im Torres des Paine – nur liegt dieses Mal der Mount Fitz Roy in den Wolken. Nach knapp 7 Stunden und mit 25 km in den Beinen ist nicht mehr viel los mit Katinka…

In El Chaitén gab´s auch ein gutes Eiscafé, das zu einem täglichen Besuch einlud…

Nach der Rückfahrt nach El Calafate geht’s dieses Mal per Flieger weiter. Next Stop Ushuaia!

Ushuaia
Wir sind am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen. Ushuaia ist eine bunte Stadt in malerischer Lage am Beagle Kanal. Nach dem Bezug der Unterkunft geht es auf eine erste Erkundungsrunde und wir besorgen uns das obligatorische T-Shirt und Frank schlägt richtig beim Asado zu.

Die Kinder lassen sich tatsächlich zu einem weiteren Spaziergang überreden und wir erwandern uns den Haus-Gletscher von Ushuaia, der neben einem kleinen Schneefeld zum Spielen einen tollen Blick auf die Stadt mit dem Kanal und die umliegenden Berge bietet.

Am Nachmittag macht sich der Infekt aus El Calafate und das Kilo Fleisch vom Vorabend noch mal so stark bemerkbar, dass Katinka die Bootstour zum malerischen Leuchtturm alleine antritt. 

Unseren zweiten Tag am „Fin del Mundo“ verbringen wir im Nationalpark Feuerland. Über Schotterpisten geht es in den nahegelegenen Park, der zur Freude der Kids neben Kakao auch Mirco-Spaziergänge im Angebot hat. Mittlerweile haben wir schon so viel beeindruckende Natur gesehen, dass wir die schöne Umgebung als erfreulich wenig superlativ erleben…

Und wir merken auch, dass es in den Endspurt geht: nur noch eine Woche und wir sitzen wieder im Flieger gen Heimat. Irgendwie lässt das auch die Motivation sinken, alles aus den letzten Tagen raus zu holen. Wir freuen uns auf ein cooles Airbnb in Buenos Aires und planen nur eine Stadtrundfahrt und das Dinner mit der Bekanntschaft aus Dunedin, New Zealand. Dann noch ein paar Tage Hotel in Iguazu zum „Verdauen“ – auch wenn hier einer der weltweit beeindruckendsten Wasserfälle auf uns wartet. We will see…

Adios, Ushuaia!
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