Schon am Flughafen wird uns das Motto für die nächsten zwei Wochen vorgegeben – Relax!
In unserem Flieger sitzen mehrere Schulklassen, die scheinbar eine Klassenfahrt auf die Cook Inseln machen – es muss also nicht immer das Harzheim sein. Relax scheint auch beim Boarding angesagt zu sein: Nach dem Aufruf zum Boarding tut sich überhaupt nichts und Frank fragt vorsichtig nach, ob wir denn schon einsteigen können. Daraufhin die Stewardess: „Na klar, aber auf meinen Aufruf reagiert ja keiner…“ So steigen wir zum ersten Mal als erste in den Flieger, in dem es kurz danach Dank der beiden Schulklassen einen Mega-Geräuschpegel gibt.
Mit einer Stunde Verspätung landen wir auf Rarotonga und merken, dass auch in abgelegenen Südseestaaten die Einreise etwas dauern kann. Unsere Gastgeberin Odette hat trotzdem auf uns gewartet und so stehen wir kurz danach vor Ihrem Mini-Toyota und fragen uns, wie 3 Erwachsene, 3 Kinder und unser respektables Gepäck da hineinpassen sollen – aber es klappt! Odette kommt gebürtig aus Gera, hat länger in Berlin gelebt und ist über Australien schließlich auf den Cook Inseln gelandet, wo sie mit Joe ein paar Ferienhäuser auf ihrem Grundstück vermietet. Das Ganze hat Bauernhof-Atmosphäre, gibt es doch unzählige Hühner (und Hähne, die uns morgens recht zeitig aufwecken, danach halfen Ohropax), zwei Ziegen, Katzen und sogar ein Schwein. Die Kinder finden´s super und wir genießen die Gastfreundschaft und das tolle Frühstück jeden Morgen mit frisch gepflückten Bananen und Papaya in Hülle und Fülle.
Rarotonga will uns nicht überfordern und stapelt bei Dauerregen zunächst tief… (aber was haben wir mitten in der Regenzeit auch erwartet und irgendwie muss das überbordende Grün ja bewässert werden.) Daher bleiben wir auch nicht auf dem samstäglichen Markt trocken, der aber mit einer ersten Darbietung der lokalen Trommel- und Tanzkünste sowie Köstlichkeiten entschädigt. Wir bewundern die Blumenkränze der locals, die die bunten Blumenoutfits (ziemlich oft in XXXL) wunderschön ergänzen. Touristen sehen dagegen wenig authentisch mit den Blüten im Haar aus.
Regen hat aber auch Vorteile: joggen ist erträglich, wir puzzeln seit Jahren das erste Mal wieder, wertschätzen unseren heimischen Wäschetrockner, schaffen einigermaßen Schule und lassen uns zum Kauf von lokalen Klamotten hinreißen …
Am 2. Und 3. Tag umrunden wir in unserem sehr in die Jahre gekommenen Mietwagen ein, zweimal die Insel -sind ja nur 32 km. Zum Mittag gibt es außergewöhnlich guten und natürlich frischen Fisch im „Mooring Fish Café“ – einer lokalen Institution, die Ika Mata, gebeizten Thunfisch in Kokosnusscreme serviert. Eine weitere positive Auffälligkeit: auf Rarotonga kann man problemlos die Strände in den Resorts nutzen ohne Gast zu sein. So haben wir bei langsam besser werdendem Wetter Zugang zu einem klasse Schnorchelspot (die Insel ist komplett von einem Riff umschlossen und in der Lagune tummeln sich unzählige Fische) und die Kinder genießen den Pool und Schoko-Drinks.
Eine sympathische Eigenheit von Raro: es gibt auf der Ringstraße zwei Buslinien: ein Bus fährt im und der andere entgegen dem Uhrzeigersinn.
Am letzten Tag haben wir doch noch strahlenden Sonnenschein und genießen Südseefeeling im gekaperten Resort.
Die Insel bei strahlendem Sonnenschein verlassen zu müssen, stimmt uns fast etwas melancholisch: gerne hätten wir noch einige Tage auf dieser wunderschönen Insel mit ihrem relaxten und doch lebhaften Alltag verbracht…