Nach einer letzten Nacht auf der FantaSea nehmen wir den Yasawa Flyer, eine Katamaranfähre, nach Nacula einer der nördlicheren Inseln der Yasawa Gruppe. Die 4-stündige Fahrt führt am „Fiji Day“ an fast zu perfekten Südseeinseln vorbei (türkises Wasser, weiße Strände, grüne Palmen).
Das lässt natürlich auch unsere Erwartungen steigen – und wir werden nicht enttäuscht. Unser Zuhause für 2 Wochen ist eine Hütte direkt am Strand. Sehr einfach, aber wer braucht schon Strom und heißes Wasser bei diesem Ausblick?
Wir leben in den Tag hinein, der nur von Schule mit den Kindern und den angebotenen Mahlzeiten strukturiert wird: Frühstück – Schule – Lunch – Baden – Seekajak zum Teahouse für Tee, Kuchen und frisches Kokosnusswasser – Schwimmen & Schnorcheln – Dinner – schlafen. Was für ein Luxus…
Nur falls das nicht schon allen Lesern bekannt ist: uns ist sehr bewusst was für einen Traum wir gemeinsam als Familie hier leben dürfen. Wir sind sehr dankbar für jeden Tag und jede Erfahrung.
Im Teehaus lernen wir eine sehr nette Familie aus Israel kennen: Liat, Amir, Owan und Hadar. Sie organisieren uns ein Mittagessen im Dorf, da das Essen bei uns im „Safe Landing Resort“ langsam langweilig wird. Wir bekommen frisch gefangene gefüllte Krebse in Kokosnussmilch, Casava (ähnlich wie Kartoffeln) und auch hier unsere tägliche Dosis Papaya. Die Kinder sind happy mit gebratenen Nudeln und Reis. Auf dem Rückweg zeigen wir uns abenteuerlustig und wollen nicht durch die Bananen- und Palmenfelder, sondern am Strand entlang zurücklaufen. Der Strand ist im Dorf komplett mit kleinen Lavasteinen bedeckt, die nach einem Vulkanausbruch in Papua Neuguinea (ca. 3000 km entfernt) hier angeschwemmt wurden. Leider haben wir (und ein Dorfbewohner, den wir gefragt haben) die einsetzende Flut unterschätzt. Nach teilweise sehr herausfordernden Felsenklettereinen in der heißen Mittagssonne müssen wir leider aufgeben und umkehren: das Wasser hat den Rückweg bereits überspült. Da Lykka die Strecke nicht mehr selber schafft und teilweise durch das Wasser getragen werden muss, opfern wir Neptun unsere eben erstandenen frischen Kokosnüsse und die Papaya. Schließlich erreichen alle sicher und teilweise ziemlich aufgewühlt wieder das Dorf und die Kids wollen nur noch in unser Haus und bei Hörspielen runterkommen. OK, solche Abenteuer gehören wohl auch dazu…
Weitere „Aktivitäten“: Kava Night („you haven’t been in Fiji when you haven’t had Kava“), Lovo Session und Cave Tour…
Und noch eine kleine Anekdote für alle Interessierten: Katinka wacht eines Nachts auf und fragt sich, wieso es so zugig ist. Sogar die leere Chipstüte im Papierkorb raschelt – und das, obwohl es kaum windig ist. Brille auf, Taschenlampe an, Maus entdeckt, Ahhh!, Mann geweckt. Frank ist weniger aufgeregt und pennt weiter. Mit einer List lockt Katinka die Maus ins Bad und schließt sie ein (plus sie verbarrikadiert die Tür sicherheitshalber noch mit einem Stuhl – man weiß nicht wozu diese Fiji-Mäuse imstande sind). Vermeintlich jedenfalls. Denn am nächsten Morgen sehen 5 neugierig verschlafene Augenpaare nichts mehr von der Maus. Glücklicherweise gibt es ein Beweisfoto und Nagespuren an der Seife (?!) – sonst hätte die Familie die ganze Story nicht geglaubt. Bis zum nächsten Abend… Hier präsentiert sich die „Maus in unserem Haus“ mehrfach und lässt sich nicht mehr so einfach ins Bad locken oder durch die Tür jagen. Selbst zwei wirklich gut platzierte kräftige Würfe von Frank mit dem 700-Seiten starken Lonely Planet New Zealand beeindrucken sie nicht nachhaltig. Darum: Ohrenstöpsel rein und versuchen, das ganze nächtliche Rumgerenne zu ignorieren.
Die freundlichen Mitarbeiter des Hauses wissen außer Insektenspray auch keinen Rat. Als wir doch noch Mäusegift von der sehr lieben Mitarbeiterin Taru bekommen und auch dieses nach 2 Nächten keine Abhilfe schafft, geben wir uns geschlagen: wir ziehen aus. Die Maus hat gewonnen. Man muss Niederlagen auch eingestehen können.
Das Safe Landing Resort hat eher ein Hostel-Feeling und täglich kommen neue Gäste oder es fahren welche ab. Da sind wir mit 2 Wochen Aufenthalt schon fast „locals“. Das Schöne dabei: wir lernen viele freundliche Menschen kennen; Hannah und Sarah aus England, die nach ihrer über einjährigen Reise noch bei uns in Braunschweig vorbei kommen wollen, Familie Aron aus Israel, die sogar mit uns im gleichen Flieger nach Neuseeland sitzen, Taru aus dem nahegelegenen Dorf, die uns erst mit dem Mäusegift ausgeholfen und dann mit leckerem Mittagessen versorgt hat, Finn und Daniela, mit denen Ture und Espen ohne Pause eine eineinhalbstündige Wanderung durchgeschnackt haben, Antonia uns Maté aus Stuttgart, mit denen wir so manche Kokosnuss geknackt haben – einen herzlichen Dank an Euch alle: Ihr habt die zwei Wochen Nacula sehr bereichert!
Leider gab es auch einige Sorgen: Lykka war mit einem Magen-Darm- Infekt ziemlich krank. Nachdem sie 3 Tagen nichts gegessen und kaum etwas getrunken hat, waren wir kurz davor, uns per Hubschrauber auf die Hauptinsel ins Krankenhaus fliegen zu lassen. Mit liebevollem elterlichen Nachdruck und einer überzeugenden Visite von Maté & Antonia war sie glücklicherweise bereit, langsam wieder etwas zu trinken und schließlich auch zu essen. Letztendlich ging es dann schnell wieder bergauf – und der geplante Kinderarztbesuch in Neuseeland kann ausfallen.
Unsere Rückreise auf die Hauptinsel und zum Flieger hatte ebenfalls noch einige geplante und ungeplante Besonderheiten. Zunächst ging es per Wasserflugzeug von „Turtle Air“ zurück. Auch wenn die Maschine T3-Niveau hatte (alles ziemlich manuell…) eine goldrichtige Entscheidung. Kurz nach dem etwas ruckeligen Abheben erleben wir einen sehr ruhigen Flug mit wunderschönen Aussichten auf die Inselwelt Fijis.
Nach unserer Rückkehr in Nadi hatte sich noch einmal Captain Joe mit seiner Frau angemeldet, der uns persönlich verabschieden wollte. Am Strand treffen wir sogar noch Kolossa. Joe macht mit uns noch eine kurze Inseltour in seinen Heimatort, lädt dabei 3 seiner 4 Söhne mit in den Minibus und besorgt Frank sein heißersehntes Fiji T-Shirt, bevor er uns am Flughafen ziemlich aus der Patsche hilft und uns unsere zwischengelagerte Hockeytasche besorgt, da der Bootseigner, bei dem wir die Tasche untergebracht hatten, es verpennt hat, diese am Flughaben vorbei zu bringen…
Das Bild des Tages ist trotzdem folgendes: 8 Kinder aus Fiji, Israel (Familie Aaron sitzt im gleichen Flieger wie wir nach Auckland) und Deutschland – Völkerverständigung ohne Firlefanz und mit viel Lachen.
Wie toll, dass die Kinder ein paar Gleichaltrige getroffen haben. Das ist bestimmt etwas ganz Besonderes auf der Reise. Ich kann immer wieder nur staunen über eure tollen Erlebnisse. Liebe Grüße aus der Heimat 🤗
Hi Frank & Katinka, it was lovely meeting you at Safe Landing… sharing of good spots to go, Japanese whisky & colourful stones travelling the world: first with you; then on their own.
Nice to be able to follow the rest of your travels here. May wel meet again in Australia, Europe or elsewhere on the globe! 😊